Abschaffen!

Nachdem sich gestern die CDU abgeschafft hat hatte ich auch sofort Ideen, was man alles abschaffen könnte. Eingedenk dessen, daß ich heute morgen wieder völlig verschlafen bei der Arbeit aufschlug habe ich einen meiner Lieblingsabschaffungskandidaten für euch herausgepickt: Die Sommerzeit. Ursprünglich gut gemeint als Verlängerung der Tageszeit (in anderen Ländern spricht man von "daylight savings time") hat sie meinem Empfinden nach überhaupt keine positive Auswirkung. Energie wird anscheinend auch nicht gespart. Es gab vor ein paar Jahren schon mehrere Petitionen zu dem Thema, sie wieder loszuwerden. Diese wurden abgeschlossen, was soviel wie abgelehnt bedeutet. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Begründung, warum dem Anliegen nicht entsprochen werden kann: Dem Argument der Nutzlosigkeit wird darin beigepflichtet, allerdings ist das vorgeschützte Ziel der möglichst hohe zeitliche Gleichlauf aller europäischer Länder. Der sei sehr wichtig. Durchaus korrekt. Nur warum müssen wir dazu alle die Uhr umstellen? Der Fehler muss also auf europäischer Ebene behoben werden, was natürlich bei dieser Bürokratie vollkommen unmöglich ist. Das steht zwar nicht wörtlich drin, dennoch ist diese Offenheit fast schon erfrischend. Einen arabischen Imperator loszuwerden scheint fast einfacher zu sein. Sei's drum.
In der nächsten Folge geht es weiter mit meinen anderen Wunschkandidaten: Dem Steuergesetz und dem öffentlich-rechtlichen Funk und Fernsehen :-)

Verdünnung

Wenn man sich aufrafft zum Blutspenden zu gehen und der untersuchenden Ärztin verrät, daß man morgens ein Aspirin eingenommen hat sind lange Gesichter gewiß: Jetzt ist man zwar nicht disqualifiziert, das Blut kann jedoch nur noch sehr eingeschränkt verwendet werden! Besser ist es also, noch einen Tag zu warten. Termine gibt es in der Regel fortlaufend. Nur wenn man dann schon in der Halle steht, ist es eben zu spät.

Auf der Couch

Neulich hatten wir bei der Arbeit das Vergnügen, an einem Teamworkshop teilnehmen zu können. Das "Vergnügen" ist übrigens völlig zynismusfrei zu verstehen. Der Anbieter hatte sehr professionelle Leute vor Ort, die ausnahmslos alle Kollegen zur kreativen Mitarbeit bewegen konnten. Ungewöhnlich, aber sehr effektiv, soweit ich es beurteilen kann. Schön und gut, die letzte Stunde wurde einer fast schon heiteren Vorstellung eines psychologischen Denkmodells gewidmet. Von einem Herrn Riemann im letzten Jahrhundert entwickelt, werden in diesem Modell vier seelische Grundausprägungen definiert, die unten als Kästchen dargestellt sind. Einige der charakterlichen Eigenschaften sind in blau aufgeführt. Dabei ist es nicht so zu verstehen, daß ein Mensch ausschließlich einer Gruppe zugehört. Es ist vielmehr so, daß in uns Bestandteile aller Gruppen in unterschiedlicher Stärke enthalten sind. Soweit ist es noch nicht ganz interessant. Die wesentliche Beobachtung liegt daran, daß in der Regel zwei Richtungen vorherrschend sind. Diese sind zumeist direkt benachbart, wir in meiner amateurhaften Skizze durch die roten Elemente verdeutlicht. So erkennt man sich schon eher wieder. Richtig lustig wurde es, als einige Teilnehmer dann ihre Selbsteinschätzung in diesem Diagramm zum Besten gaben. Anscheinend haben manche eine recht gewagte Selbstwahrnehmung. Die Schwerpunkte sind übrigens nicht unverrückbar. Es kann durchaus vorkommen, daß Menschen im Laufe ihres Lebens quasi über den Plan wandern oder für bestimmte Situationen einen anderen Platz einnehmen. In Gruppen sind oft alle Elemente vertreten, auch wenn die Gruppenteilnehmer vorwiegend aus einer Ecke des Plans kommen. Alle erfüllen dann in der Gruppe eine bestimmte Aufgabe.

Auch wenn mir eine solche Kategorisierung von Personen eher widerstrebt war es trotzdem ganz interessant, sich einmal damit auseinanderzusetzen.

Chili 2010

Auch in diesem Jahr haben wir wieder fleißig Chilis ausgesät (wie schon früher berichtet), umtopft und natürlich immer reichlich gegossen. Im Unterschied zu den Vorjahren habe ich aber wieder bei Rühlemann Samen bestellt, um neue Sorten auszuprobieren. (Der Laden ist übrigens ein exzellentes Beispiel dafür, wie man mit ein bißchen Geschick selbst eine Gärtnerei 100% internet-tauglich machen kann). Am Ende hatten wird dann 8 Sorten am Start. Wir haben uns auf wenige Samen pro Sorte beschränkt, damit das hinterher auf der Dachterasse nicht überhand nimmt mit den Töpfen. Und Glück gehabt, bis auf eine Sorte konnten wir aus allen Varianten Pflanzen ziehen. Der für die meisten von uns eher unangenehm feuchte Sommer war aber für die Pflanzen nicht schlecht, da es trotzdem warm war und die Wasserversorgung auf der Dachterrasse immer sichergestellt war. Dazu habe ich dieses Jahr auch endlich einen Schlauch besorgt, den ich bei Bedarf bei geöffnetem Fenster mit unserem Küchenwasserhahn verbinden kann. Die Früchte wurde also zahlreich und sind nach wie vor recht saftig. Leider nicht bei allen Pflanzen, manche haben es jetzt erst zu Blüten geschafft. Dieses Jahr werde ich auch erstmalig einen Überwinterungsversuch machen, zumindest bei den Sorten, die dafür angeblich geeignet sind.

Die Glockenchilis sind noch ein Überbleibsel vom Vorjahr. Sie sehen vor allem lustig aus, besonders scharf werden sie nicht.

Die ewige Criolla Sella war dieses Jahr natürlich auch wieder mit von der Partie, allerdings nur mit einer Pflanze. Daß das gut abgeht wissen wir schon. Schärfe ist ausreichend vorhanden, vor allem in den Samen. 3 komplette Früchte machen eine Tomatensauce schon fast ungenießbar.

Der Überraschungstreffer 2010 ist die Cayenne Chili (Capsicum annuum). Der gedeiht bei uns fantastisch, wir haben nur eine Pflanze aber die hängt brechend voll. Ich werde die Früchte vermutlich trocknen und nächstes Jahr hier definitiv weitermachen.

Die ungar. Kirschpeperoni war ebenfalls ein Erfolg, wenn sich hier auch nicht so viele Früchte an der Pflanze gebildet haben. Ich vermute, daß dazu etwas mehr Schatten und vor allem wesentlich größere Töpfe benötigt werden. Die kann man auf unserer Dachterrasse aber nicht mehr verargumentieren, hier steht ohnehin alles dicht an dicht. Tja, was man alles mit einem Gewächshaus ausrichten könnte.. :-)

Ich kann es nur weiterempfehlen. Die Mühe hält sich in Grenzen, die Pflanzen und Früchte sind sehr dekorativ und der geerntete Vorrat reicht meistens locker bis zur nächsten Ernte. :)

Stupor Mundi

Vergangenes Wochenende wurde reichlich in der staufischen Vergangenheit gewühlt. Das begann am Donnerstag eher unfreiwillig mit dem Besuch des Kinofilms "Robin Hood" im Open Air Kino, der die Entstehung der Legende thematisiert. Der Film (eigentlich recht sehenswert, https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n.gif) beginnt mit der Belagerung einer Burg durch Richard I., (aka Löwenherz) angeblich auf seiner Rückkehr nach der Gefangennahme. Dabei wird Richard tödlich verletzt. In Wahrheit geschah das erst 5 Jahre später (1199) bei Kämpfen in Aquitanien. Einer der Geiselnehmer, der Staufer Heinrich VI, war der Vater von Friedrich II, dem "stupor mundi", so eine Art mittelalterlicher Ausnahmeerscheinung. War er doch sehr gebildet und angeblich nicht so rustikal wie seine Vor- oder Nachfahren. An dem Menschen hatte ich mich festgelesen. Liegt wohl an dem exzentrischen Titel ;-) Sei's drum, zurück zu Löwenherz. Nach der Überstellung des Gefangenen von Leopold V, der diesen in Wien geschnappt hatte, an Heinrich saß dieser auf Burg Trifels ein, auf der wir dann zwei Tage später standen.

Kurz hinter Landau in der Pfalz gelegen kann man hier wunderschön wandern. Der Trifels ist übrigens eine der wenigen intakten Burganlagen der Gegend, in der es von Ruinen nur so wimmelt. Allerdings nicht in der ursprünglichen Form erhalten, sondern von einem Hr. Esterer gestaltet, im dritten Reich wieder restauriert. Das tut der Anlage meines Erachtens aber keinen Abbruch. In staufischer Zeit wurde die Gegend als eine der sichersten des Reiches betrachtet, hier wurden die Schätze (Reichskleinodien) verwahrt. Später, als die Staufer weg waren verfiel auch die Bedeutung der Burg bis sie schließlich nach einem Blitzschlag abbrannte.

Das ganze Ding ist auf einer Klippe aus relativ weichem, roten Sandstein gebaut, heute auch ein beliebtes Ziel von Kletterern. Wirklich erstaunlich, wie haltbar der Berg ist. Überhaupt, die ganze Gegend gefällt mir gut: Von der Wärme der Rheinebene profitieren die Weinberge, in den Wäldern stehen allerlei Pflanzen, die man teilweise erst wieder südlich der Alpen findet, z.B. Eßkastanien, der Pälzer nennt sie Keschde. Außerdem viele Kiefern, Farne und Heidekraut auf sandigen Böden. Diese stehen in der Regel auf der Westseite der Hügel. In den Ostlagen findet man dafür relativ hohe Buchenwälder mit doppelten Baumhöhen. Kurzum, das Ambiente ist unterhaltsam.

Überhaupt, der Wanderer ist gut versorgt. Reichlich Möglichkeit zum Einkehren, schöne Wege (mit leider etwas zuviel Mountainbikern), gut markiert. Ein paar Caches obendrauf. Ich hatte übrigens mit wesentlich mehr Publikumsverkehr gerechnet, auf vielen Aussichtspunkten saßen wir ganz allein und begegneten unterwegs nicht vielen Leuten. I'll be back!

Splatter

Manchmal passieren einem ganz eigenartige Dinge in extrem kurzer Abfolge. Manches ist im ersten Moment gar nicht so besonders, keimt dann aber im Kopf zu etwas absurd großem heran. Zum Beispiel wenn sich herausstellt, daß ein guter Freund doch gar kein so guter Freund ist. Und manchmal ist es genau anders herum.

Ich möchte das Jahr beschließen mit ein paar Erlebnissen vom 30. Dezember, als ich mit einer kleinen Gruppe Geocacher unterwegs war um einen sog. "lost place" Cache zu machen. Diese Orte sind manchmal nur verlassene Häuser, manchmal eine leerstehende Halle oder wie in vorstehendem Fall eine komplette Fabrik. In dieser Anlage unweit Stuttgart wurde noch bis vor etwa 15 Jahren Feuerwerkskörper hergestellt. Genauer sag ich nicht wo und was es ist, die meisten Geocacher werden es jetzt aber wissen. Am nicht vorhandenen Verbotsschild vorbei über den Zaun und schon steht man in einer völlig fremden Welt.

Der nächste Hinweis sollte im Haus des Firmenchefs (sowas wurde damals noch direkt neben der Fabrik gebaut) gesucht werden. Ein kleiner Zettel in einer Villa? Gut, daß man nicht allein am Suchen ist. Ich nahm mir dann das obere Stockwerk vor und sah im Bad folgendes:

Irgendwie sah das noch ziemlich frisch aus. Ohnehin machte das ganze Teil einen nicht 100% unbelebten Eindruck. Leicht erhöhter Gruselfaktor. Ich dachte mir gleich seh ich nen Kollegen kieloben liegen und dann darf ich Ballauf und Schenk anrufen. Aber nichts dergleichen, sonst fand sich dort überhaupt nichts, nachdem ich jeden Raum und die Bühne abgesucht hatte. Der Rest des Teams hatte inzwischen den Hinweis im Keller entdeckt und wir sind weitergegangen.

Wir arbeiteten die restlichen Stationen des Caches ab die uns durch das gesamte Gelände führten. Wegen der speziellen Produktion gab es weitere spannende Stellen wie Trockenkammern, eine verzweigte Bunkeranlage mit Kavernen im Berg, eine Sanitätsstation in der noch eine Bahre an der Wand lehnte und antike Mullbinden in den Schränken lagerten. Wer mal das Spiel S.T.A.L.K.E.R. auf dem PC gespielt hat kann es sich deutlich vorstellen.


Eingang in den Bunker


Unterwegs

Wie löste sich das nun auf? Ich erwähnte die Badewanne als in meinem "Log" auf der Geocaching Seite. Eine Stunde später bekam ich eine E-Mail eines Cacher-kollegens, der Wochen vorher im selben Haus gesucht hat und einen Fotografen bei der "Arbeit" überrascht hat. Er machte dort.. exotische.. Bilder wofür reichlich Kunstblut notwendig war. Das erklärte dann auch die "Frische" der Substanz. Abgesehen davon daß einem die Models in Anbetracht der Ekligkeitsstufe (des gesamten Gebäudes) richtig leid tun konnten war ich dann doch irgendwie beruhigt. Manchmal geht mit einem einfach der Gaul durch :-)


An dieser Stelle möchte ich mich für 2009 verabschieden. Ich wünsche euch allen ein gutes Neues Jahr! Au revoir.

Der Tagesbedarf

Heute war ich mit ein paar Kollegen in der Mittagspause bei Burger King. Es gibt seit kurzem 3 neue Burger, und die allgegenwärtigen Gutscheine lockten uns an. Einen neuen Burger probieren. Gesagt, getan versuchte ich mein Glück mit dem Hot BBQ Double Whopper. Also, ich sag mal fast dasselbe wir der normale Whopper bloß einen Hauch (wirklich nur einen Hauch) schärfer und eine andere Soße. Kann man also essen, wenn man Whopper mag. Kaum war der Sabber abgewischt klopfte sich der übliche Verdächtige auf den Bauch und erklärte, nach diesem Essen heute abend besonders doll trainieren zu müssen. Dann ging's los. So ein Gerät hat nämlich knapp 1.000 Kilo-Kalorien, um genau zu sein 946,6kCal. Bei mir ist ziemlich viel Soße runtergetropft, es war sicherlich viel weniger ;-). Das wäre nun fast der volle Tagesbedarf. Hä? dachte ich da, wie kann das sein, wenn ich nach ein paar Stunden schon wieder Hunger habe. Also nachgelesen, es gibt ja nun genug Kalorienbedarfsrechner im Netz. Laut diesem habe ich einen Bedarf von 2.625 kCal pro Tag. Das Burger deckt also etwa 36% meines Tagesbedarfs ab. Puh, alles nicht so schlimm: ich darf doch noch zu abend essen. :)
Nachtrag: Es gibt natürlich weitere Faktoren, z.B. ist der "Wirkungsgrad" der Nahrung bei vielen Menschen sehr unterschiedlich. Der Grundumsatz sollte aber erreicht werden: Den Wert, den man allein für den "Leerlauf" braucht, auch wenn man den ganzen Tag schlafen würde. Ißt man nicht mehr, nimmt man zwangsläufig ab!

Bildschirm Hintergrund

Wenn man wie ich dekandenterweise mehrere Bildschirme an einem Rechner nutzt kennt die Problematik des besten Bildschirmhintergrunds.. wie kriegt man's hin, daß es nicht doof aussieht. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder zeigt jeder Schirm dasselbe Bild, produziert eben erwähntes doofes Erlebnis. Besser ist es, wenn sich ein Bild über die vorhandenen Bildschirme fortsetzt. Das ist prinzipiell kein Problem, solange der "erste" oder "primary" Monitor links ist. Ausreichend großes Bild vorausgesetzt stellt man unter "Desktop" die Combobox "Darstellung" auf "Tile" oder "Kacheln". Schon geht das Bild durch. Anders sieht's aus, wenn der zusätzliche Schirm links steht. Dann hat man auch eine Fortsetzung, das Bild wird aber in der Mitte abgeschnitten. Die Ursache ist, daß der Bildursprung in der linken oberen Ecke des Hauptschirms liegt. Für die Lösung des Problems gibt es relativ teure Software, oder man legt selbst etwas Hand an. Um die Spiegelung umzudrehen, schneidet man einfach das Bild des linken Schirms auf dem Ursprungsbild ab und setzt es rechts wieder an. Das geht leicht mit einem Tool wie Paint.NET oder Photoshop. So sieht dann das Ergebnis in meinem Fall aus:

Hauptbildschirm: 1680x1050, der linke hat 1280x1024. Ich erzeuge eine neues Bild mit 2960x1050 und skaliere das Ursprungsbild darauf. Dann wird der linke Teil (1280x1050) ausgeschnitten und nach rechts verschoben, der Rest in der anderen Layer nach links. Fertig.