Kick off 2006


Was ist das nun wieder? Es handelt sich um eine jährlich stattfindende Betriebsveranstaltung, deren Ziel die Einstimmung und Motivation der Mitarbeiter auf ein neues Arbeitsjahr ist. Ich hatte sowas bisher noch nie miterlebt und konnte mir rein gar nichts darunter vorstellen. Vergangenes Wochenende fand es nun statt, in einem Kongreßzentrum im Allgäu. 2 Übernachtungen und etwas Rahmenprogramm. Der offizielle Teil waren nun knapp 4 Stunden netto in einem Konferenzraum, bei dem man allerlei über Projekte, Zahlen und personelle Veränderungen des vergangenen und neuen Jahres hörte.
Der rhetorische Höhepunkt kam bei der Ansage des Vertriebschefs: "Ich hab versucht, keine Anglizismen zu verwenda.. denn wir sind ja a deutsche Company". Ahem. Jetzt fehlt mir leider ein Screenshot aber man stelle sich vor, daß deutsche Wörter auch auf dieser Folie deutlich in Unterzahl waren. Ein Kichern ging durch den Raum. Inzwischen war klar, daß man das Ganze nicht allzu ernst nehmen sollte. Ansonsten war es das, was man von einer derartigen Veranstaltung erwartet: Bunte Folien mit vereinfachten Zahlen, ein paar Personalien, Zielvorgaben und genug Prosa, daß gegen Ende gegen das Einnicken gekämpft werden mußte.

Danach ging dann das Abendprogramm los, bei dem die Leute in Teams eingeteilt wurden und eigenhändig Schlitten bauen mußten. Diese wurde dann gegeneinander an den Start gebracht. In einer Stunde mußte das von jeweils etwa 10 Leute bewerkstelligt werden. Hilfsmittel: ein paar Holzleisten, 2 kurze Ski mit Bohrungen, ein Fuchsschwanz und ein Akkuschrauber. Ich war wirklich überrascht, daß es nachher tatsächlich 10 fahrbereite Schlitten gab. Unser Schlitten war zwar schön, belegte aber nur den letzten Platz.. Das Ganze war ziemlich lustig trotz oder gerade weil etwas Kleinholz produziert wurde. Hinterher ging es dann in eine nette Wirtschaft zum Auftauen.


Das Fahrzeug der Sieger

Zu späterer Stunde ging dann eine Party ab, sowas hab ich selten erlebt. Schon gleich gar nicht mit Arbeitskollegen. Unfaßbar. Es machte riesigen Spaß. Lustig miteinander, schön getanzt und Spaß gehabt. Hier wurde dann das erreicht, was wahrscheinlich die Intention des offiziellen Programms war. Ein prima Erfolg. Über den Zustand der Beschäftigten am nächsten Morgen hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens :-)

Leben in Zone II

In der Bahn führe ich derzeit ein hochinteressantes Buch mit mir, in dem ich allerdings aufgrund des eher zähflüssig zu lesenden Inhalts nur langsam vorankomme. Aber es steckt voller interessanter Dinge, wie man sein Leben effektiver gestalten kann. Eine der interessantesten Stellen bisher war die Untergliederung der täglichen Aktivitäten auf zwei Achsen: Wichtig und dringend. Das sieht etwa so aus:

Zone 2

Es wird postuliert, daß die Effektivität steigt, je mehr Zeit in Zone II investiert wird. Mit der Effektivität steigt der persönliche und berufliche Erfolg und damit die Lebensqualität. Gut, das mag jetzt nicht für alle gelten aber es ist anzunehmen, daß mir die meisten Menschen hier zustimmen würden. Man muß auch darauf achten, daß man dieses Bild nach den Rollen trennt, die man im Leben hat (z.B. berufl. Funktion, Familienmitglied, Mitglied einer Fußballmannschaft usw.) Der Grund für die gesteigerte Effektivität ist nun der, daß man weniger Zeit in der Zone I (da hat man keine Wahl) und konsequenterweise auch in Zone III (da hat man die Wahl, fühlt sich aber verpflichtet) verplempert. Ich bin z.B. besser vorbereitet, weil ich die Spec schon vor dem Meeting gelesen habe. Ok. Schlechtes Beispiel. Vielleicht weil ich ab und zu mal mitlese, was sich in meinem Berufsfeld tut (für den Fall, daß etwas in der Richtung auf mich zukommt). Das Buch heißt übrigens Die 7 Wege der Effektivität und ist von Stephen Covey. Ratgeber bzw. Leitfäden dieser Sorte sind sicher nicht jedermanns Sache aber ich möchte hier trotzdem https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n.gif vergeben, denn es stecken viele wunderbare Gedanken darin.

Am (Programmcode-) Wühltisch

Exceptions treiben mich noch irgendwann mal zum Wahnsinn. Damit ich herausfinde wo es kracht, muß ich im Debugger "Break on Exception" aktivieren. Dann bleibt er stehen wenn eine auftritt, auch wenn sie behandelt wird. Jetzt ist aber der Code gerammelt voll mit Aktivitäten wie:

try {
// lade irgend ein bitmap
..
}
catch( .. ) { .. }

Auf den Entwicklungsmaschinen und beim Kunden gibt es oft diese Bitmaps nicht. Macht aber auch nichts, ist ja nur eye candy. Jetzt kann ich entweder o.g. Einstellung wieder deaktivieren oder endlos "continue" klicken, bis der Ausführung irgendwann einmal an einer interessanten Stelle angekommen ist.
Ok, das kann man jetzt als eine lästige Nerverei abtun. Aber hier steckt noch ein viel fundamentaleres Problem dahinter. Das Abfangen der Exception bewirkt nämlich, daß der möglicherweise komplett verbuggte Code *hinter* der die Exception auslösenden Stelle nie ausgeführt wird. Passiert das eines Tages doch (z.B. beim Kunden), wundert man sich über heitere Nebeneffekte. Dahinter steckt die Denkweise, Exceptions wie gotos zu verwenden. Ich finde das grauenhaft.
Warum nicht so

if(File.Exists(filename)) {
// lade bitmap ....
}

Daher sollte man o.g. Code einfach schnell vergessen. Die Regel muß einfach lauten "wirf nur dann, wenn es wirklich was zu werfen gibt!" (und dann sollte es auch OK sein, wenn das Programm mit einem schönen Exceptiondialog abrauscht).

Dann doch lieber mit DHL

"The Transporter", FR 2002. https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_blue.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_h_blue.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n_blue.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n_blue.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n_blue.gif Actionfilm mit viel Geprügel zwischendrin. Ich weiß auch nicht, was hier los ist. Wie kann man nach einem so vielversprechenden Anfang nur so stark nachlassen? Die ersten Minuten sind köstlich, danach naja, und dann.. irgendwann denkt man Statham ist Terence Hill (ohne die verzweifelt heiteren Sprüche). Das was nach dem ersten Drittel kommt, haben alle schon gesehen. Wirklich. Wirkt wie eine B-Movie Collage. Also, wie macht man das so schön? +4 für schwarze BMW's, +2 für Raketen, +4 für Shu Qi, -2 für Statham mit freiem Oberkörper aber Shu Qi nicht, +1 für Stethoskop am Container, -5 für Flüchtlingsdrama, +2 für ölige Einfettung, -2 für Spannung, -1 für BMW-Sprengung.

Zimmerpflanzenpflegekommando

Bei mir auf der Arbeit taucht in größeren Abständen ein Blätterabstaubtrupp auf. Tatsächlich. Das sind ein paar sehr nette Damen von einer Gärtnerei?, die den Auftrag haben, unsere ärmlich vor sich hindümpelnden Officepflanzen etwas aufzupolieren. Da wird besprüht und abgestaubt, daß es eine Freude ist. Noch ist es zu früh um festzustellen, ob diese Behandlung den Fikussen zu stattlicherem Aussehen verhilft. Es wäre vermutlich auch mit häufigerem Lüften getan, aber es gibt eben immer ein Veto gegen eine Fensteröffnung.. Manch einer leistet mit besten Kräften dem Vorurteil Vorschub, daß Entwickler augenberingte Gestalten mit durchsichtiger Haut sind, die den Kontakt mit frischer Luft stets auf ein Minimum reduzieren. Diese Menschen kommen das ganze Jahr über mit derselben Kleidung zur Arbeit. Der einzige Unterschied besteht darin, daß im Sommer der Anorak fehlen kann. Vielleicht können die Damen auch gegen einen geringen Aufpreis die Mitarbeiter abstauben.

Völlig OT, aber wußtet ihr, daß Hunde am Atem von Patienten erkennen können, ob sie Lungenkrebs haben? Also die Patienten, nicht die Hunde.

Luft!


Aufgetrennt und umgebogen

Mein schwächlicher Rechner bekommt zu wenig Luft. Das Asthmaspray hilft nichts. Stattdessen habe ich beschlossen, wenn hinten rausgesaugt wird schadet es bestimmt nicht, wenn vorne einer reinpustet. Da das Gehäuse vorne unten dicht ist, geht es nicht auf dem normalen Weg (120er Lüfter auf dem dafür vorgesehen Blech (wozu ist es dann überhaupt da?)). Stattdessen habe ich die Lüftungsschlitze des Seitendeckels aufgetrennt, um die Zufuhr des vorgesehenen Lüfters etwas zu verbessern.


Vorher und nachher

Danach wurde ein einfacher (leiser) 80mm Kühler dahintergeschraubt und mit Gummis gegen Vibrationen gedämpft.


Endergebnis

Jetzt darf man nur nicht vergessen, daß man ein Kabel dranhat wenn man den Seitendeckel abnimmt. MainboardMonitor und SpeedFan sagen jetzt, daß es etwa 5-10° weniger sind. Damit gewinnt man zwar keinen Casemod Pokal, aber das Ergebnis war doch effektiver als ich dachte (bei kaum wahrnehmbarer Lautstärkeerhöhung).

www.google.cn

Google unterwirft sich den Zensurvorgaben der chinesischen Regierung. Mehr noch, G. leistet aktive Propagandahilfe, in dem "politisch korrekte" Seiten zurückgeliefert werden (Test mit "Dalai Lama"). Die wirtschaftlichen Interessen kollidieren mit den politischen Vorgaben. Aber das ist nicht nur in China so. In Deutschland ist die Verbreitung von Software verboten, mit der z.B. der Kopierschutz von DVDs ausgehebelt werden kann. Auch hier filtert Google. Rechtsradikale Seiten dürfen ebenfalls hierzulande nicht als Suchergebnis zurückgeliefert werden. Der Unterschied besteht genau zwischen dem Filtern, d.h. dem Ausblenden der als gesetzwidrig eingestuften Inhalten und dem gezielten Zurückliefern regimefreundlicher Inhalte. Google überschreitet hier eine Grenze. Das steht meiner Meinung nach im deutlichen Widerspruch zu ihrem Firmenmotto ("do no evil").

Life of Pi

Buch: Yann Martel,Life of Pi https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_red.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_red.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_red.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_red.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n_red.gif

Das muß nun eins der besten Bücher sein, die ich seit langem gelesen habe. [Spoiler-Warning]. Ich bin nicht so widerstandsfähig, aber das hat mir richtig gut gefallen. Ein Junge überlebt als einziger einen Schiffsuntergang auf einem Rettungsboot. Da das Schiff Zootiere transportiert, sind außer ihm noch ein verwundetes Zebra, eine Tüpfelhyäne, ein Orang-Utan und ein Tiger namens Richard Parker an Bord. Das kann natürlich nicht gutgehen. Es folgt die Geschichte über die sich anschließende Odysee, wunderbar beobachtet. Viel über Tiere im Wasser und was auf dem Wasser passiert, die zur Neige gehenden Rohstoffe, die Probleme mit den Elementen. Die Hauptspannung bezieht das Buch aus dem Gegensatz zwischen Jungen und Tiger auf engstem Raum. Das ist derart packend beschrieben, kaum auszuhalten. Am Ende präsentiert er einer ungläubigen Untersuchungskomission eine Alternative. "Which story do you like better?" fragt er sie..
Der Schreibstil ist außergewöhnlich leichtfüßig und freundlich. Große Empfehlung.