Die Engländer haben jetzt ein gigantisches Archiv ins Netz gestellt, in dem die ganzen Luftbildaufnahmen während des Krieges irgendwann zu sehen sein sollen
(hier). Im Spiegel Online gabs dazu ein Interview mit dem Betreiber. Das (wie ich finde) Zynische an der Sache mitten im Text: Finanziert wird das Ganze nämlich von den Kampfmittelräumdiensten aus Deutschland und österreich, die die Bilder brauchen um mögliche Blindgänger zu finden.
Irgendwie hätte man ja auch die Größe haben können, nichts dafür zu verlangen.
Seh ich da nun irgendwas falsch?
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Walter Kempowski : Das Echolot – Barbarossa 41
Punkte: 8b "Das Echolot" ist eine Tag-für-Tag Beschreibung des Jahres 1941, die aus einzelnen authentischen Tagebucheintragungen zusammengestellt ist. Da das Unternehmen "Barbarossa" thematisiert wird, beginnt das erst an dem Tag des Überfalls und endet am Jahresschluß. Um einen gewissen Spannungsbogen aufzubauen, vom "rise and fall" gewissermaßen, fehlt in der Mitte auch ein größerer Zeitraum. Die Zeugen sind recht unterschiedlich, Täter und Opfer, z.B. von Auszügen Goebbels Tagebuch bis zu den Verhungernden in Leningrad. Eingestreut auch Bemerkungen derer, die nicht vor Ort sind, z.B. von Thomas Mann und Bertolt Brecht aus USA. (dabei fielen mir Manns Einträge als ziemlich unsympathisch auf..)
Es fällt schwer, so etwas zu bewerten, daher beschränkt sich meine Punktvergabe auf die geleistete redaktionelle Arbeit, die ich voll anerkenne. Es ist allerdings schade, daß es nur ganz wenig Informationen von russischer Seite gibt, abgesehen von den Berichten aus dem eingeschlossenen Leningrad. So teilen sich die Tage etwas in die unterschiedlichen Schauplätze, die kaum Bezug zueinander haben. Grausig allerdings die Gegenüberstellung des deutschen Artillerieoffiziers vor Leningrad (Saus und Braus) während ein paar Kilometer entfernt die Leute auf den Straßen vor Hunger tot umkippen.
Insgesamt durchaus ein lesenswertes Stück, zumal die meisten inzwischen gestorben sind, die einen Teil davon tatsächlich erlebten. Es ist auch so umfangreich, daß man an einem Tag kaum mehr als 2 Kriegstage schafft - demzufolge vielleicht auch zu umfangreich..
Eoin Colfer : Artemis Fowl – The Eternity Code
Punkte: 8A Das ist inzwischen der dritte Teil aus der Fowl-Reihe. Nach dem heiteren ersten und dem eher enttäuschenden zweiten Teil ist das hier eigentlich wieder recht angenehm zu lesen. So angenehm, daß man die 300+ Seiten eigentlich an 2-3 Tagen locker wegziehen kann. Andrerseits muß man sagen, daß auf den einzelnen Seiten auch nicht besonders viel draufsteht. Richtig gut gelungen ist wieder die Aufmachung dieses Werkes, klasse Cover-grafik und auch drinnen (Paperback!) alles voll mit Symbolen und netten Kapitelüberschriften. Im Buch geht es im wesentlichen darum, einen kleinen roten Super-Computer wiederzubekommen der gleich am Anfang an einen schrecklich skrupellosen Geschäftsmann verlorengeht. Der Einband ist dementsprechend rot glänzend, mit Lüftungsschlitzen, Displays und ähnlichem übersät- Die Handlung selbst ist ganz gut, leider etwas dünn insgesamt und viel zu vorhersehbar. Daher auch die etwas schwache Punktewertung. Wer noch nix von Fowl kennt sollte besser den ersten Teil lesen.
Kill Bill
Punkte: 7b Schon wieder muß ich zwei Filme als Vergleich heranziehen. Das ist mir
eigentlich unangenehm, würde ich doch viel lieber von einer völlig
neuartigen Geschichte, Regie, Umsetzung, Ausstattung usw. berichten. Leider
ist das diesmal wieder nicht möglich. Zurück zum Thema, man stelle sich nun
mal vor, man würde 3 Engel für Charlie mit "Bad Taste" kreuzen und das
Ganze mit einem Schuß "Dusk till Dawn" garnieren. Fertig wäre Kill Bill.
Es ist auch reichlich unterhaltsam, solange man etwas mit reihenweise
abgehackten Gliedmaßen anfangen kann. Ich fange an, mir damit nach einer Viertelstunde etwas schwerzutun. Immerhin können zwei wichtige Tarantino-Qualitäten
wieder überzeugen: Die Qualität der weiblichen Hauptdarsteller und der
exzellente Sound. Zwischendrin wird es reichlich bizarr und wie man in den
60ern so gerne sagte: psychedelisch. Oder so ähnlich.
Neben dem wenig sinnfälligen Dauergehacke bleibt einem auch der reichlich
abrupte Schluß des Films gut im Gedächtnis. Vermutlich nur ein weiterer
königlicher Drehbucheinfall (den man leider nicht ganz verstanden hat), aber
ich hätte es schon ganz gern gesehen, wie es den Rest noch erwischt.
Nun denn, entweder ist der zweite Teil schon im Ofen oder ich habe es wirklich einfach nicht kapiert.
Gersters Projekt
So berechnend derjenige auch in die Pfanne gehauen wurde, so unheimlich interessant ist doch seine arbeitsagentur.de. Dieses Projekt mit dem geschätzen Volumen von etwa 100 Mio. Euro kann als gescheitert betrachtet werden. Heute machte einer im Usenet die Rechnung auf, daß man mit dem Geld 19 (!) Starprogrammierer mit einem Stundensatz von 250¬ (!!!) 10 Jahre lang beschäftigen könnte. Meine Fresse, mit der Einlage könnte man Windows komplett neu erfinden.
Last Samurai
Punkte: 9b Dieser Film ist eine merkwürdige Melange aus schon längst dagewesenem. Vor langer langer Zeit in einer weit weit entfernten Galaxis gabs mal ein Opus namens "Shogun".. wer sich noch daran erinnert: Mann aus dem Westen taucht ein in völlig unverständliche Kultur (japanisch,chinesisch?! ich weiß nicht mehr) und es dauert sehr lange bis er damit umgehen kann. Dasselbe passiert hier auch. Daneben noch ein bißchen Kampf der Unterdrückten und ein paar schöne Schwertschwingerszenen. Teilweise war für meinen müden Schädel die Choreografien zu schnell aber das ist bei dem Fernostkram ja ohnehin die Regel. Richtig gut gelungen obwohl nur am Rande gestreift die damalige Zeit, die Berührung Japans mit dem Westen und die neue Daseinsfindung neben den Industriemächten. Das alles wunderschön fotografiert und technisch makellos umgesetzt. Der unvermeidliche amerikanische Held wirkt schrecklich klischeehaft und die Szenen in denen er schweigend grimming betroffen dreinguckt sind zuviel aber man soll sich nicht beschweren, d
as hätte noch viel unerträglicher umgesetzt werden können. Alles in allem eine gelungene Kinounterhaltung. Schwertschwingerdauuuumen hoch! (so machen die Radio-Hamburg Heinis das immer).
Underworld
Punkte: 10A Underworld: Popcorn Kino vom Feinsten! Das wilder Mix aus Blade, Matrix, Blade Runner und Batman, würde ich sagen. Aber es geht ab, es ist spannend, düster, die Ausstattung großartig und die klangliche Untermalung erbebenähnlich. Damit nicht genug, die Szenerie (Vampire vs. Werwölfe in Gotham City) ermöglicht es auch, alte Gemäuer neben dampfbetriebenen Zügen und neue Porsches und futuristische Waffentechnik problemlos in einen Film zu packen ,ohne daß es jemand auffällt :-)
Darüber hinaus können die Protagonisten in die tollsten Klamotten gepackt werden, was vor allem den weiblichen enorme Tragweite gibt. Wenn man sich hinterher auch nicht mehr im Detail an die Handlung erinnern kann so fiel daran nichts unangenehm auf, denn es war schnell und besaß keine Längen. Eckzaaaahn hoch! ;-)
Vulkanisches Ende
Auf einer Wochenend-Tour in Bremen erfuhr ich, daß das Ende der Welt so wie wir sie kennen, mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen in naher Zukunft bevorstehenden Vulkanausbruch stattfinden wird. Der betreffende Vulkan befindet sich im Yellowstone Nationalpark der USA. Es handelt sich um einen sogenannten "Super-Vulkan", der mit hoher Regelmäßigkeit alle 600.000 Jahre ausbricht. Inzwischen ist er 40.000 Jahre überfällig. Ein besonderer Vulkan, denn wenn er ausbricht ist damit zu rechnen, daß ein Krater mit einem Durchmesser von etwa 80 Kilometer entstehen würde. Ein Großteil des Kraterinhalts würde in die Atmosphäre geschleudert werden und die Erde möglicherweise jahrelang komplett verdunkeln.
Alle Anzeichen deuten nun darauf hin, daß dieses Ereignis möglichweise nicht mehr lang auf sich warten läßt. Eine riesige Magmamenge unter der Erdkruste steht unter einer enormen Spannung, die sich auch nicht durch Abflüsse wie bei anderen Vulkanen lösen läßt, denn das Magma soll dort besonders zähflüssig sein. Quasi wie ein riesiger Pickel. Das Ganze habe ich übrigens von einer promovierten Geologin ;-)
Link zum Thema.
Noch einer.
Wahlkrampf in Hamburg: Ende Februar hat es ein Ende
Und wieder befinden wir uns mitten in dem politischen Geschubse, das die Zeit des Wahlkämpfens kennzeichnetGestern flatterte mir ein Flugblatt der FDP ins Haus, ich möchte sie doch bitte gerne wählen. Warum? äh ja, eigentlich will die CDU ja die absolute Mehrheit aber an zweiter Stelle würde sie auch wieder mit der FDP koalieren (wenns denn sein muß) und von daher wärs ganz günstig wenn es auch ein paar Stimmen für die FDP geben würde. Ernsthaft!! Vielleicht habe ich das ein bißchen verkürzt oder die ein oder andere Errungenschaft weggelassen aber die Gelbe 18 hätte da besser mal noch jemand draufgucken lassen sollen. Orthografisch ebenfalls ungenügend. Die CDU würd auch keiner kennen gäbs da nicht den Ole. Und den sollen wir bitteschön wählen, weil, weil, .. weil.. na es ist eben OLE! Ole von Beust!! Alles Klar?!! Die SPD kennt jeder, nur ihren Kandidaten niemand. Warum in jemand wählen soll, auch wenn ihn keiner kennt, steht da auch nicht. Auf dem Grünenplakat steht was von "Damenwahl", hat aber nix damit zu tun daß jetzt einen niedliche Greenpeaceaktivistinnen mit Bananenröckchen auffordern, sondern daß man gefälligst die Grüne Frau (Name hab ich wieder vergessen) wählen soll. Ok, eine Frau. Wenn ich jetzt Frauen besser finde als Männer weiß ich zum derzeitigen Stand endlich was zu wählen ist. Dann gibts da noch die heiteren Bad-Boy-Schill Splitter-Nockemannfraktionen. Was geht da eigentlich ab. Seinerzeit in Harburg über 20% erreicht. Wenn man für rrreichlich Rrrecht und Orrrdnung ist wählt man die. Eine davon. Eigentlich egal welche.
Gibt es denn keinen Hoffnungsstrahl?
Lost in Translation
Punkte: 10A Bill Murray ist der Knaller. Er reißt diesen Film von totaler Gähnlangeweile auf ein recht unterhaltsames Niveau. Da ist es auch nicht so schlimm, daß das Ganze eine ziemliche schmonzettige Alter Mann - junges Mädchen Geschichte ist. Ein Hauch vom letzten Tango in Paris liegt in der Luft, aber natürlich bleibt das Ganze treulich republikanisch keusch. Zwei Sachen an diesem Film gefielen mir außerdem ausgesprochen gut: das das Ende mehr oder weniger in der Schwebe bleibt und die fantastischen Aufnahmen der japanischen Städte. Nach diesem Film entstand bei mir direkt sowas wie ein Funke Interesses, dieses Land einmal zu besuchen.