Das Obifest

Seit einiger Zeit erlebt man wieder das norddeutsche Phänomen, bei dem vor dem Osterfest bunte Eier in den jeweils attraktivsten Baum des Vorgartens gehängt werden. Nun sind das beileibe nicht selbst ausgeblasene und bemalte Eier, nein, hier kommen die sog. Obieier zum Einsatz, Plastikeier, die analog zu der 1000er Packung Teelichter im Ikea in Großtüten bei Obi unters Volk geworfen werden. Deshalb finde ich es längst überfällig, daß das Osterfest in Obifest umbenannt wird (Hände hoch, wer geht noch in die Kirche?!). Der Osterhase, obgleich beliebt, könnte durch den Obi-Biber ersetzt werden. Merken würde das sowieso keiner, das Gehoppel ist ja ganz ähnlich. Kein Scherz, hier in der Straße hängen sie in 2 von 3 Gärten. Aber noch sind wir eine Insel im Obieier-Meer, standhaft und kompromißlos!

Hier kommen 3 Möglichkeiten, mit denen man sich sofort, eindeutig und zweifelsfrei als komplett überzeugender Poser mit eingebauter Selbstentlarvung präsentieren kann:

  • Verdeck auf beim ersten Sonnenstrahl Anfang Januar. Unter maximalem Einsatz fossiler Brennstoffe wird das eigene Erfieren gerade noch mal verhindert.
  • Rauchen auf dem Fahrrad.
  • Mit dem Motorrad Formel-1 tauglich von der Ampel wegstarten (nicht unter 100 Phon), dabei vergessen daß man gerade abgebogen ist und dauer-blinkend in der Ferne entschwinden.

Chix

Was haste das Wochenende gemacht? Chicks angebaggert. Oh mann! unterirdisch! Ich kann nichts machen, ich mußte ihn einfach loswerden. Mögen andere nach mir kommen, die es besser können.
Außerdem haben wir es geschafft,an beiden Tagen draußen unterwegs zu sein und uns dabei jeweils komplett vollregnen zu lassen (manche haben das noch mit Schichten von Sand und festgeklebtem Eis (Domino) verfeinert). Aber es war schööön ...
Dann kann ja nichts mehr schiefgehen diese Woche ;-)

Hans-Jürgen Massaquoi : Neger, Neger, Schornsteinfeger!

Punkte: 10a Das ist eine Biographie über ein äußerst ungewöhnliches Leben: Als Schwarzer (Mama Deutsche) in den 20er Jahren in Deutschland geboren, erlebt er seine komplette Jugend in Hamburg während der Nazizeit und des Krieges, ohne daß er größers zu Schaden kommt - er ist einfach schon zu exotisch! Das Buch ist auffallend angenehm geschrieben, kommt fast ohne den moralischen Zeigefinger aus und beschreibt einfach die Zeit so wie er es erlebt hat - dadurch liest es sich ziemlich gut. Leider geht er zuweilen ein bißchen in die Falle jeder (Auto-)Biographie und wird m.E. zu überlegen, fehlerlos. Dann gibt es an manchen Stellen wieder kleine Löcher, die um so mehr auffallen, waren die Jahre davor doch recht durchgehend beschrieben. Aber das sind nur Nickligkeiten.

Verschwende deine Jugend

Punkte: 12A das is ja sooo geil!!!! Das ist einfach ein fantastischer 80er Jahre Streifen. Übers Älterwerden (was für ein Schaum?!?!), Vögel und natürlich NDW satt. Wobei ich dem nicht zustimme, daß das alles nach ein paar Monaten vorbei war. Wars nicht. Macht aber nix. Grande Finale, super Musik, klasse Schauspieler, einfach eine Perle aus dem Nichts. YEAH!

Master and Commander : The Far Side of the World

Punkte: 11A Master and Commander hat mich total aus den Socken gehauen. Vielleicht liegt es nur an dem maritimem Setting. Nein, an diesem Film stimmen einfach einige Sachen, die mir immer sehr wichtig sind. Zuallererst schauspielerisch tadellos, ich mag ja Russell Crowe recht gern und auch der Doktor (Paul Bettany) ist ziemlich überzeugend. Da gibts nix zu meckern. Dann die Stimmung - dadurch, daß nicht viel glattgebügelt wird, macht man fast die gleichen Höhen und Tiefen der Mannschaft durch - auch das Meer und die Lage an Bord kommt gut rüber. Am Anfang, als plötzlich die Kanonenkugeln ringsum einschlagen zieht man selbst ganz schnell den Kopf ein - einen ähnlichen Effekt habe ich bisher nur am Anfang des ansonsten grottigen "Saving Private Ryan" erlebt. Dann -fast das Wichtigste- das Tempo: Gut gelungen, es wird selbst bei Gefechten nicht hektisch und der Spannungsbogen ist zwar eher flach, hat aber auch keine großen Dellen und Beulen. Ich möchte mal behaupten, daß das der beste Segelschiff Streifen war den ich bisher gesehen habe.
Der einzige Wermutstropfen höchstens die Spezialeffekte an manchen Stellen. Meistens sind das Totale vom Schiff im Meer, an dem die Übergänge im Kielwasser bzw. dem Wasser direkt neben dem Rumpf besonders deutlich werden. Ich bin aber auch pingelig!!

Das Beste und das Letzte

Heute bin ich über eine Site gestolpert, deren Betreiber dankenswerterweise eine kleine Tipp-Sammlung für geplagte Webmaster unterhält. Damit konnte ich endlich den entsetzlich hartnäckigen Bug eliminieren, daß unter Firebird/Mozilla bei den Bilderrändern unten immer ein Abstand bleibt. Weg isser! BamBamBaaaam!!!!, wie Tom sagen würde. Abgesehen davon macht der Kerl ziemlich dasselbe wie ich, hat Text, Review und Foto Sektionen und ist natürlich viel stylischer und geistreicher. Nun ja.

Was mir derzeit den hellen Zorn ins Gesicht treibt sind diese sack-doofen Radio-spiele, die derzeit von jeder Hamburger Radiostation veranstaltet werden, die was auf sich hält. Worum es dabei geht: Den Leuten wird eine 0,05 Sekunden Sequenz eines Geräuschs vorgespielt (das sich immer so in der Art "klapp-rum-ka-dungs" anhört), dann dürfen ab und zu Leute (für 49Cent/Min) anrufen und raten. Bei jedem falschen Versuch erhöht sich der Jackpot. Supaa! Das heute endlich erratene Pups-geräusch war allen Ernstes ein Blumentopf, der in einen übersetzer gestellt wird. Echt!! Wer denkt sich sowas aus?!! Wie ist das Hirn der Menschen beschaffen, die da anrufen? Was geht eigentlich ab?!!

Spaß am Burchardkai

Heute war ich mal wieder aufm Schiff, es war schönstes Wetter und hat auch einigermaßen so hingehauen wie ich wollte, also alles prima.
Es dauerte ein bißchen bis der Bus zum Gate kam, deswegen stand ich eine Weile an der Kaimauer herum und betrachtete das Treiben von Dutzenden Van-Carriern, die um mich herumsausten. Ah, ich stand also ziemlich am Rand.. denn ich hatte die Geschichten des Fahrers noch frisch im Kopf, die er reihenweise losließ auf dem Hinweg.. welch entsetzliches Schicksal schon Leute getroffen hat, die zu Fuß (2xtot), mit einem Kleinbus (Dach abgerissen, Beifahrer schwerverletzt) oder gar mit einem Polo (Container draufgestellt, alle hinüber) ohne Anleitung im Terminal unterwegs waren. Schrecklich. In der Tat kommt man sich vor wie eine Maus zwischen einer Mammutherde. Einige auch am Gestikulieren, ich dachte schon, hätte ich besser auch so nen schicken Plastikhelm aufgesetzt oder was, aber dann wollten sie nur wissen, ob sie mir einen Bus hertelefonieren sollten. (lustig, so von 8m Höhe herunter). Na, hatte ich selbst schon vorgesorgt.
Mit den Antennen bin ich noch nicht so glücklich, die Halterung ist ziemlich lapprig und für das GPS-Teil gibts gar nicht erst nen freien Halter mit Gewinde. ätzend! Ich bin einfach kein Expert-Elektroinstallateur. Der Erste wollte alles ganz genau wissen und ahndeutelte mit den Antennen (ja, ich weiß!), der Scheff wollte daß ich sein Magellan GPS an sein Laptop anschließe (Fugawi..) und den Zweiten traf ich erst auf der Treppe runter. Leider verstand ich fast nix von dem was er da erzählte (dabei kann ich schon ein bißchen Englisch). Ich hab ihn dann zum Käptn geschickt, der kann bestimmt besser mit ihm kommunizieren. (wir hatten sozusagen die falsche Parity ;-)
Also alles in allem ein heiterer kleiner Ausflug an einem sonnigen Samstagmorgen im Hamburger Hafen.

Christopher Buckley: Danke, daß Sie hier rauchen

Punkte: 9A Wenn ich das Ding nur auf Englisch gelesen hätte, dann gäbs noch richtig dick Punkte drauf. So wie die Sache liegt leider nicht so viele, aber das liegt im wesentlichen an der etwas holprigen und inhomogenen Übersetzung ins Deutsche. Wobei man sagen muß, daß das angesichts der lockeren Sprüche wohl auch keine leichte Aufgabe war. Abgesehen davon ist es der Brüller. Herrlicher schwarzer Humor, die Hauptfigur der Pressesprecher der Tabakindustrie der USA, die sich verzweifelt gegen eine Horde Krebspatienten mit Anwälten im Anschlag wehren muß. Und das macht er richtig gut, der Kerl. Viele gute Beobachtungen und ein gehöriger Schlag Situationskomik runden das alles ab. Zwischendrin hat er einen zwielichten Boss am Hacken, zieht in TV-Shows so richtig einen vom Leder und verhält sich auch nicht gerade zurückhaltend mit ein paar hechelnden Damen. Hachja.. :-)

Open Range

Punkte: 10a Das ist was für alte Leute, nix für die völlig überreizte Knallbum Generation. Dieser Western kommt ganz gemächlich daher und beschleunigt selbst beim Showdown nur unwesentlich. Ich hatte meine rechte Mühe, die Dialoge im Orginalton zu verstehen. Vor allem Robert Duvall (herausragend) brabbelte nur ganz undeutlich unter seinem Hut vor. Aber das geht auch so ganz hervorragend. Am Anfang denkt man, *huch*, das ist ja eine Marlboro-Werbung.. die geht weiter .. und weiter .. Das ist etwa das Niveau der Landschaftsaufnahmen. Prima Kamera! Die Geschichte, so einfach (und wie oft schon dagewesen) sie auch sein mag kommt unaufdringlich rüber, selbst die zarte Annäherung Costners zu der schon etwas abgestanderen Dame geschieht ohne größere Peinlichkeiten . Einziger Lapsus: "das ist nicht seine Frau - das ist seine Schwester!!" rief Erinnerungen an StarWars wach, aber das ist auch schon alles. Ich habe das Ding sehr genossen. Kleinigkeit am Rande: Endlich wird mal einigermaßen klar gemacht, wie schwierig es ist, mit einem ollen Colt irgendwas, das mehr als ein paar Meter weg ist zu treffen. Reingehen, auch wenn es auf Deutsch vermutlich etwas problematischer ist.