Kazuo Ishiguro : Die Ungetrösteten

Punkte: 11c
Am Anfang war dieses Teil wirklich unheimlich zu lesen. Ich war versetzt in meine eigene Traumwelt, und zwar die Träume der unangenehmen Sorte. Die Hauptfigur kommt in eine Stadt, hat eine fürchterlich wichtige Mission und eine Menge Verantwortung. Nur schade leider, daß sie sich an fast nichts erinnern kann - und wenn an Dinge, die ihr nicht recht weiterhelfen. Und es gibt eine Menge grusliger Szenen, die ich teilweise selbst schon geträumt habe: Enge Familienmitglieder, an die man sich nicht erinnern kann, Tag/Nacht Verschiebungen, man verirrt sich, man hat eine dringende Verabredung und findet nicht den Weg dorthin, man steht auf einem Empfang und bemerkt auf einmal, daß man nur einen Bademantel anhat, der Auftritt steht kurz bevor und man ist komplett unvorbereitet uvm. Entsetzlich :-) Zu lesen eher etwas zäh, das Ganze dümpelt etwas dahin, mit nur einem recht schwachen Spannungsbogen (daher das "c"). Allerdings ist die Idee toll und die Stimmung des Buchs packt einen sofort innerhalb weniger Zeilen. Mit 750 Seiten auch vielleicht einen Tuck zu lang aber ich bin sehr froh, daß ich es entdeckt habe - äh - für mich entdeckt worden ist (passiv ;-) ).

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