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Allgemeines

Die gesamte Anlage war auf einer 18mm Grundplatte aus Sperrholz aufgebaut. Kantenlänge betrug etwa 1,20 x 2,50 m, so genau kann ich es heute leider nicht mehr sagen. An der rechten Seite wurde irgendwann noch ein Plattenstück angesetzt, so daß die gesamte Form etwa einem sehr sehr dicken "L" entsprach.
Die Bauzeit betrug etwa 18 Monate. Ich war damals 14 Jahre alt, hatte also eine Menge Zeit. System war Märklin HO mit M-Gleisen. Eine Menge Schienen war vorrätig, leider teilweise aufgrund des Einsatzes in der vorigen Anlage etwas schrottig. Viel Fahrzeuge gab es nicht, die üblichen Verdächtigen sind auf den folgenden Bildern sofort zu erkennen. 212, Schienenbus, 089 usw. Ich habe damals die einschlägigen Magazine wie Miba und MärklinMagazin regelrecht verschlungen, mußte also zumindest was die Landschaftsgestaltung angeht, alles so "richtig" wie möglich machen. Aus heutiger Sicht ist mir das zumindest bei der "Einschotterung" der Gleise und der Felsdekorationen (alter Lötkolben vs. Styropor, das hat vielleicht gestunken) ganz gut gelungen. Andere Dinge spotten natürlich jeder Beschreibung.

Der Gleisplan

Gleisplan
Selbst nach Bauende(!) gepinselt. Man kann deutlich erkennen, daß das ganze Konstrukt vor allem einen Sinn hatte: Bespielt zu werden. Fahrmöglichkeiten gab es mehr als genug und durch den Kopfbahnhof vorne links mußte auch immer reichlich rangiert werden. Toll.
Man konnte auch prima mit zwei Leuten fahren: Einer hatte den Bahnhof vorne und die Wendeschleife links oben, der andere den Bahnhof rechts, das Oval unten und den Schattenbahnhof. Ja, einen Schattenbahnhof gab es auch, er hatte Platz für drei (recht kurze) Züge. Die Einfahrt ist oben mit den Pfeilen gekennzeichnet. Es gab auch eine Gleisbesetztanzeige mit einem Gleichrichter und LEDs. Das klappt, weil die Loks durch den geringen Strom den die LED zieht nicht losfahren. Was mich an der Ausführung immer etwas geärgert hat war das Problem, daß man nur recht kurze Züge fahren lassen konnte. Das lag zum Teil an den kurzen Bahnhofsgleisen, noch mehr an der Entgleisungsproblematik. M-Gleise lassen sich nicht besonders gut über Steigungen verlegen und speziell Weichen an Steigungen waren problematisch. Auch sind bei manchen Wagen und Loks gerne die Kupplungen an "kritischen" Stellen aufgegangen, was in der Regel zu fummligen Bergungsarbeiten geführt hat.

Elektrik

Diese Anlage wurde natürlich komplett "analog" gefahren, logischerweise mit Wechselstrom. 4 Trafos standen zur Verfügung, für 6 gegeneinander abisolierte Streckenbereiche und einen Oberleitungskreis. Die Zuordnung von Regler zu Streckenabschnitt wurde "gestöpselt": Für jeden Abschnitt gab es auf dem Bedienpult eine Buchse und für jeden Trafo ein Stecker mit Kabel. So konnte man sich bequem auf einen Abschnitt "aufschalten". Hört sich aus heutiger Sicht natürlich lächerlich primitiv an, hatte aber einen entscheidenden Vorteil beim Spielen: Man konnte auf derselben Seite sitzenbleiben und seinen Zug bzw. den Abschnitt mit "übernehmen". Da wir beim Spielen meist zu zweit waren eine sehr praktische Sache. Die Anlage besaß auch ein Gleisbildstellpult, wo für jede Weiche zwei Nägel entsprechend der Fahrtrichtung eingeschlagen waren. An die Nägel hatte ich hinten die Zuleitung zu den Weichen angelötet, so daß hier auch mit einem Kabel per Berührung die Weichen gestellt werden konnten. Man "zeichnete" sozuagen den Weg, den der Zug nehmen sollte. Hier hatten auch beide Spieler ihren eigenen "Zeiger".
Zur Beleuchtung der Häuser und Bahnhöfe gab es außerdem eine Unzahl an Lämpchen, die Beleuchtung des Dorfes wurde sogar mit einer funktionsfähigen Freileitung mit Strom versorgt.

Fahrzeuge

Dampf: BR 89 (klar!), diese undefinierbare dreiachsige Spiellok unklarer Baureihe, eine BR 01 und eine P 8.
Diesel: eine gelbe "Industrielok", BR 265, BR 212, BR 216, Schienenbus
Elektrisch: BR 160, BR 141

Landschaftsbau

Strecke: Märklins Metallgleise haben ein paar entscheidende Nachteile: Die Böschungen sind zu steil, die Radien nicht flexibel und sie machen einen Höllenlärm. Das kann man teilweise entschärfen indem die Böschungen seitlich mit Kreppband beklebt werden und das Gleis dadurch in der Landschaft etwas "versenkt". Außerdem wurden sie mit ausschließlich mit den orginal Gummidämpfern verschraubt, an manchen Stellen auch auf Schaumstoffbahnen geklebt. Diese Dinger (von Mössmer?) waren aber derart teuer, daß sie nur an einer kurzen Stelle verlegt wurden. Die einzige Brücke ist ein Eigenbau aus Holzleisten, Auffahrten zur oberen Ebene sind mit der Stichsäge aus dünnem Sperrholz ausgesägt. Teilweise habe ich die Gleise auch mit Gips "einzementiert", was zwar cool aussieht aber enorme Vibrationen (Krach) und irgendwann Risse verursacht. Gegen die starren Radien kann man freilich nichts machen. Heutzutage steht man mit K- oder C-Gleisen natürlich besser da.

Steckbrief